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Ein typischer Redaktionsalltag:
Letzte Woche war ich mal wieder im Einsatz an der Rennstrecke in Schleiz (ich bin auch Rennberichterstatterin für Motorradrennen). Auf der Fahrt dorthin, hab ich meinen Arbeitsablauf an den Rennwochenenden irgendwie, aus welchem Grund auch immer, mit dem Arbeitsalltag als feste Redakteurin bei einer lokalen Wochenzeitung verglichen.
Und dann kam mir der Gedanke, dass für mich zwar ein typischer Redaktionsalltag bekannt ist. Aber für die meisten Menschen bleibt er verborgen. Dabei könnte es für ein gutes Verständnis, um Pressearbeit zu machen, sehr hilfreich sein.
Und deswegen soll es in dieser Folge auch genau darum gehen: typischer Redaktionsalltag
Ein typischer Redaktionsalltag vor Zeitungsdruck
Für diejenigen, die mich nicht kennen: Ich habe bei einer lokalen Wochenzeitung als Redakteurin gearbeitet und war anschließend für eine kurze Zeit als freie Journalistin für Paderborns beliebteste Tageszeitung. Beide Seiten waren spannend, aber die für mich prägendste Zeit war die als feste Redakteurin bei der Wochenzeitung.
Auch, wenn wir bei der Wochenzeitung nur einmal in der Woche eine Ausgabe veröffentlicht haben, anstatt wie bei den üblichen Tageszeitungen bis auf Sonntag jeden Tag, ist der tägliche Ablauf in den Redaktionen sehr ähnlich. typischer redaktionsalltag
Und in dieser Folge will ich dich mitnehmen hinter die Kulissen, und dir mal Einblicke in einen typischen Redaktionsalltag vor Deadline – also dass die Zeitung druckfertig sein muss – geben.
➤ 9 Uhr Anfang – Zeitung lesen, Radio hören, informieren was in der Welt und in der Stadt los ist.
➤ Währenddessen oder danach wurden Emails gecheckt und sortiert sowie anliegende Dinge besprochen.
➤ 10 Uhr internes Redaktionsmeeting, worin besprochen wurde:
➢Wo ist noch Platz in der Ausgabe, wo muss noch etwas mit Text gefüllt werden?
➢ Kommen noch Anzeigen? Wird sich irgendwas noch kurzfristig ändern?
➢ Was für Termine müssen heute noch wahrgenommen werden, die in die neue Ausgabe kommen solllen?
➢ Wer kannn von der Anzeigenabteilung noch kurzfristig angerufen werden, wenn noch Lücken für Anzeigen auf den Seiten stehen?
Wenn alles klar war, ging es los!
Die Anzeigenverkäufer haben dann versucht noch alle freien Stellen auf den Seiten zu verkaufen, um die Lücken zu schließen.
Manchmal dann auch leider so, dass wir in der Redaktion unsere Seiten auch noch kurzfristig umbauen und Texte kürzen mussten, damit die versprochene Anzeige noch auf die zugesprochene Seite passte.
Wir von der Redaktion hatten die Aufgaben und Seiten meist aufgeteilt – das auch schon zu Begin der Woche:
Je nachdem, wer was bereits in der Pipeline an Stories hatte, hat dann die vorderen Seiten – und damit die wichtigsten Seiten – zugewiesen bekommen oder sie so geplant, dass der Platz für den Artikel frei bleibt.
Das heißt, untereinander haben wir die Lokalseiten häufig aufgeteilt und die Themenseiten, wie Gesundheit, Beauty und Generation 50+ zum Beispiel. Denn Themenseiten gab es in unserer Zeitung immer!
Ebenso wie wöchentliche Umfragen zu aktuellen Themen, für die wir dann in der Stadt unterwegs waren und immer vier Personen gesucht haben, die sich dazu bereit erklärt haben, zu einem aktuellen Thema wie „Fußball-EM“ oder damals „Flüchtlingskrise“ oder „Was sie in den Sommerferien geplant haben“ und „wie sie ihren Urlaub verbringen“ etwas zu sagen.
Am Wochenende waren sie dann in unserer Ausgabe mit einem kleinen Foto auf Seite 2 zu sehen. Diese Umfrage habe ich meist am Mittwoch oder Donnerstag in der Woche erledigt. Einmal habe ich es geschafft innerhalb von 10 Minuten alle 4 Personen zu finden, zu interviewen und zu fotografieren. Damit war ich in meinem Team absolute Rekordhalterin. 😀 Typischer Redaktionsalltag
Wochenzeitungen haben es oft schwerer
Unser Abgabetermin war freitags um 15 Uhr – spätestens.
Und weil wir auch lokale Seiten in unserer Zeitung hatten, wurden an dem Freitag noch Pressetermine wahrgenommen, damit wir eben auch aktuelle lokale Nachrichten in unserer Ausgabe stehen hatten und nicht nur interessante Geschichten über Menschen, Aktionen, Pläne und Vorhaben oder andere Themen, die wir eigens recherchierten und thematisierten.
Das heißt, – und hier kommt ein Tipp für dich – Wochenzeitungen suchen sowohl immer ganz Aktuelles wie am Wochenende anstehende Veranstaltungen, Fußballspiele oder Ähnliches, als auch eigene Geschichten mit lokalem Bezug. Denn auch sie versuchen sich von den Tageszeitungen durch eigene interessante Stories abzuheben.
Die Multitasking-Aufgaben für eine fertige Zeitung
Der Freitag war daher immer aufgrund der Deadline recht stressig und mit viel Druck behaftet, sodass alles recht schnell besucht und im Anschluss dann auch schnell geschrieben werden musste.
Waren die Seiten dann mit redaktionellen Texten gefüllt, hieß es für uns Redakteure, alle Seiten noch mindestens von einem Redakteur Korrekturlesen zu lassen oder auch von 2 Redakteuren. Das passiert dann alles noch nebenbei.
Also neben Schreiben, neben Anrufe entgegennehmen, E-Mails sortieren und aussortieren oder auch noch kleine Ankündigungs- und Pressetexte, die für die Wochenendausgabe noch interessant sein könnten, weil sie zum Beispiel am Wochenende oder den kommenden Montag oder Dienstag stattfanden, noch in die neue Ausgabe einzupflegen, redigieren sprich kürzen und etwas umschreiben, korrigieren.
Oder auch nachtelefonieren, wenn zugesagte Texte von freien Journalisten oder Anzeigentexte einfach nicht kamen.
Du siehst, als Redakteur ist es nicht nur deine Aufgabe neue Stories zu recherchieren und darüber zu schreiben – das macht eher ein Journalist. Als Redakteur gestaltest du eben auch die Zeitung: sowohl inhaltlich mit Texten als auch von der Struktur und der Korrektheit. Du sortierst Emails aus, vor allem viele Pressemitteilungen, die thematisch gar nicht zu deiner Zeitung passen, viele Werbeangebote usw.
Und gleichzeitig schaust du nach Ankündigungen und eventuell potenzielle Geschichten, die dann interessant für die folgende Ausgabe sein könnten oder machst auch schon Termine für die nächste Woche, die du entweder selbst wahrnimmst und besuchst oder aber, wenn es zu Überschneidungen kommt, eben freie Mitarbeiter versuchst zu koordinieren, um sie dann zu diesem Termin zu schicken.
Der Kessel dampfte + 3 Learnings für dich
Um 15 Uhr war dann Schicht im Schacht, und es kam nicht selten vor, dass wir zum Beispiel die Titelgeschichte oder auch das Titelbild erst kurz vor knapp im Kasten bzw. fertig hatten. Oder aber auf allerletzter Minute eine Seite noch einmal umgebaut werden musste, weil die zugesagte Anzeige darauf zu spät kam und dann auch noch größer war als uns in der Redaktion mitgeteilt wurde.
Da war also so manches Mal ganz schön viel Dampf im Kessel, damit so eine Ausgabe zeitig abgegeben werden konnte. Typischer Redaktionsalltag
Aber was kannst du jetzt aus dieser Folge mitnehmen?
1- Wochenzeitungen suchen immer auch eigene Geschichten, damit auch in ihre Zeitung geschaut und reingelesen wird. Das würde niemand tun, wenn jeder wüsste, da steht das selbe drin wie in den Tagesszeitungen. Allerdings ist es für Wochenblätter schwieriger an Stories zu kommen, da sie entweder schon von des Tageszeitungen thematisiert wurden oder weil die Menschen immer erst an die Tageszeitungen denken und diese kontaktieren als an die Wochenzeitungen. Von daher können Wochenzeitungen ein leichter Einstieg in deine lokale Pressearbeit sein.
2- Wenn das Wochenblatt am Wochenenden erscheint, dann wird in der Regel der Freitag der Abgabetag sein. An diesem Tag ist es keine gute Idee mit einem Anliegen dort anzurufen oder eine E-Mail zu schreiben. Warte lieber bis zum Wochenstart, wenn es darum geht, die Zeitung mit neuen Inhalten zu befüllen.
3- Morgens ist immer besser als nachmittags, um einen Redakteur zu kontaktieren. Insbesondere auch bei denen von der Tageszeitung, die jeden Nachmittag eine Deadline haben und ihre Seiten fertig und abgeben müssen.
Das war ein kleiner Einblick in einen typischen Redaktionsalltag kurz vor Abgabe einer neuen Ausgabe.
Ich hoffe, es hat dir einfach mal ein bisschen Aufschluss hinter den Redaktionstüren gegeben und wie es in einer Zeitung abläuft.
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Shownotes:
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